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Bryonia: Bänderdehnung nach umgeknicktem Fuß

Posted on 24 Jan 2013 by Rolf Meyer

Es passierte vor meinen Augen: eine Bekannte rutschte auf glattem Boden aus und knickte dabei mit dem linken Fuß um. Ich sprang auf, um ihr zu helfen. Ein weiterer Bekannter, der in der Nähe stand, schaute sich das Ganze ziemlich erschrocken an, reagierte aber nicht sofort darauf. Die Verletzte wurde wütend und ärgerlich und beschwerte sich nachher bei mir, wie denn der Bekannte so unbeteiligt daneben gestanden hätte, ohne Hilfestellung zu leisten. Der Ärger war eigentlich nicht ganz nachzuvollziehen, da die Hilfestellung schon durch mich erfolgte. Der Fuß schwoll innerhalb weniger Minuten im Bereich des Außenknöchels an und die Verletzte klagte über Schmerzen und Verschlimmerung bei jeder kleinsten Bewegung des betroffenen Gelenkes.

Ich gab Bryonia, einige Globuli in der D-30-Potenz. Danach konnte sie beschwerdefrei gehen, obwohl die Schwellung am Knöchel durch einen Bluterguss noch zugenommen hatte. Nach 2 Wochen kehrten die Beschwerden wieder und ich verordnete eine weitere Gabe Bryonia D 30.

Die Repertorisation mit dem Kent-Free-Programm ergab, dass Bryonia nur auf dem 3. Platz stand, hinter Hepar-sulfuris und Sulfur. Aber mir war noch die Beschreibung von Bryonia bei NASH in Erinnerung:

Nash, „Leitsymptome in der homöopathischen Therapie“, erschienen 1898, in seiner Beschreibung des Arzneimittelbildes von Bryonia alba:

„…Drei Worte drücken es aus: Verschlimmerung durch Bewegung. Was wird durch Bewegung verschlimmert? Leiden fast aller Art…..Gelenke rot, geschwollen…steif, mit stechendem Schmerz bei der leichtesten Bewegung….“

Und dann vergleicht NASH noch Bryonia und Nux-vomica hinsichtlich ihrer ausgeprägten Neigung zur Reizbarkeit:

„Beide geraten leicht in Erregung und Zorn…beide werden im Allgemeinen durch bewegung verschlimmert, aber bei Bryonia ist dies viel mehr der Fall.“

Die prompte Wirkung von Bryonia gab mir Recht. Nun können die Folgen einer Bänderdehnung langfristig sein. Sollte sich zeigen, dass die Besserung auch nach der 2. Gabe nicht anhält, so könnte man Hepar sulfuris oder Sulfur probieren. Beide stehen in dem Ruf, noch tiefer wirken zu können.

 

Die Ergebnisse der Repertorisation mit dem Kent-Free-Programm:

 

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